Der Gewinnerentwurf der hochbaulichen Entwurfsstudie steht fest: Das Planungsteam von Duplex Architekten mit Sitz in Deutschland, Frankreich und der Schweiz überzeugte die Jury mit einem wegweisenden Impuls für die Umgestaltung des heutigen Gewerbestandorts in ein lebendiges Stadtquartier im Herzen von Eimsbüttel. Im Folgenden finden Sie alle Details zum Gewinnerentwurf, einen Überblick über alle Beiträge der Planungsteams und detaillierte Einblicke in den Ablauf des Verfahrens.

Auf Grundlage des städtebaulich-freiraumplanerischen Gewinnerentwurfs von ASTOC ARCHITECTS AND PLANNERS und LAND Landschaftsarchitekten arbeiteten zehn renommierte Architekturbüros 2022 an der architektonischen und gestalterischen Konkretisierung der Gebäude im neuen Stück Stadt zwischen Unnastraße und Quickbornstraße. Ziel der Entwurfsstudie war es, eine übergeordnete konzeptionelle Idee zu entwickeln, die alle Neubauten in einen Zusammenhang bringt und architektonische Leitlinien für die spätere Realisierung der einzelnen Baublöcke und Gebäude definiert. Daneben galt es, die Nutzungsverteilung zu finalisieren und attraktive Grundrisse für unterschiedliche Wohnformen zu konzipieren. Das Ergebnis soll die Vielfalt eines urbanen lebendigen Quartiers widerspiegeln. 

Das ist der Gewinnerentwurf

Die Arbeit von Duplex Architekten stellt den Menschen in den Mittelpunkt und überzeugt mit konkreten Ideen zum sozialen Miteinander und vielfältigen Wohnformen.

© Duplex Architekten 

Der Gewinnerentwurf besticht vor allem durch seine Grundrissvielfalt – vom Gästewohnen in der Runden Ecke samt Gastronomie im Erdgeschoss, Co-Working im 1. Obergeschoss und einer Rooftopbar über großzügige 2-geschossige Townhouses in der Y-Gasse mit eigenem Eingang und Garten zum Innenhof bis hin zu Familienwohnen an der Unnastraße sowie gemeinschaftlichem Cluster-Wohnen, Mehrgenerationenwohnen und Senior*innen-WGs.

© Duplex Architekten 

Die Entwurfsstudie im Überblick

Im März 2022 startete der Prozess mit dem Auftaktkolloquium, nun steht der Gewinnerentwurf fest. Alle Eckpunkte des Verfahrens werden in der folgenden Übersicht angezeigt.

Ausgabe der Unterlagen an die teilnehmenden Teams

15. März 2022

Es wurden zehn renommierte Architekturbüros eingeladen um an der Entwurfsstudie teilzunehmen. Ihre Grundlage war das städtebauliche Konzept von ASTOC ARCHITECTS AND PLANNERS und LAND Landschaftsarchitekten, welches im September 2019 öffentlich vorgestellt wurde. Die konkreten Bearbeitungsgegenstände wurden in einer Auslobung festgehalten und an die Teams ausgehändigt.

Auftaktkolloquium und Rückfragenkolloquium

30. März 2022

Bei dem Auftaktkolloquium wurden alle Materialien und Grundlagen für die Entwurfsstudie in Form der „Auslobung“ und der Ablauf des Verfahrens präsentiert sowie Rückfragen der Teams beantwortet. Aufgabe der Teams war es nun, zu den wesentlichen Fragestellungen der hochbaulich-architektonischen Qualität, der Nachhaltigkeit sowie der Realisierbarkeit und Wirtschaftlichkeit, Antworten zu finden.

Zwischenpräsentation

11. Mai 2022

Die an der hochbaulichen Entwurfsstudie teilnehmenden Büros haben in einer Zwischenpräsentation ihre ersten Gedanken und Ideen für das geplante entstehende Stadtquartier vorgestellt. Es war ein Schulterblick, wie sich die Büros der Fragestellung aus der Auslobung angenähert haben. Dieses Briefing ist die Grundlage für die Entwürfe, die bis Mitte Juli eingereicht werden sollen. Anhand der Rückmeldungen der Jury werden die Teams in den kommenden Wochen ihre gestalterischen Gesamtkonzepte überarbeiten und konkret und detailliert ausformulieren. Mehr Infos und Bilder zur Veranstaltung weiter unten.

Abgabe der Entwürfe

13. Juli 2022

Bis Anfang Juli haben die zehn Team Zeit, ihre Entwürfe zu konkretisieren. Am 13. Juli ist es dann soweit: Die finalen Unterlagen werden bei dem prozessbegleitendem Büro claussen-seggelke stadtplaner abgeben.

 

 

Vorprüfung

Juli 2022

Bei der Vorprüfung werden die Arbeiten nach formellen Kriterien der Auslobung untersucht und für die Feedbackwerkstatt sowie Jurysitzung vorbereitet.

 

 

 

Feedbackwerkstatt

15. August 2022

Wenige Tage vor der offiziellen Jurysitzung erhalten Sie die Gelegenheit, im Rahmen einer Feedbackwerkstatt – ähnlich wie wir es bereits im Rahmen des städtebaulich-freiraumplanerischen Gutachterverfahrens im Jahr 2019 gehandhabt haben – die eingereichten Entwürfe für die Jury zu kommentieren und Ihre Rückmeldung zu geben. Wenn Sie Interesse haben, merken Sie sich den Tag gern schon einmal vor. Eine offizielle Einladung mit allen Details zu Ort und Uhrzeit folgt in einigen Wochen.

Erste Jurysitzung

18. August 2022

Im Sommer kamen Sachverständige und Jurymitglieder im Großen Saal der Handwerkskammer am Hamburger Holstenwall zusammen, um zwei besonders überzeugende Arbeiten zu einer konkurrierenden Überarbeitung auszuwählen.allgemeinen Kriterien über die Rangfolge der Arbeiten entscheiden. 

Zweite Jurysitzung

24. November 2022

Ende des Jahres 2022 tagte die Jury ein weiteres Mal und kürte den Entwurf von Duplex Architekten zur besten Arbeit. Das Planungsteam überzeugte das Preisgericht mit einem wegweisenden Impuls für die Umgestaltung des heutigen Gewerbestandorts in ein lebendiges Stadtquartier im Herzen von Eimsbüttel. 

Vorstellung des Gewinnerentwurfs

31. Januar 2023

Im Rahmen einer öffentlichen Ergebnispräsentation durch das Team von Duplex Architekten konnten sich alle Eimsbütteler*innen einen Eindruck vom Siegerentwurf verschaffen, Rückfragen zur Arbeit stellen und mit den Architekt*innen sowie den Vertreter*innen von Beiersdorf, der TROMA und dem Bezirksamt ins Gespräch kommen.

Die wichtigsten Schritte im Prozess

Die folgenden Beiträge geben einen Einblick in die verschiedenen Meilensteine auf dem Weg zum hochbaulichen Gewinnerentwurf.


31. Januar 2023:
Vorstellung des Gewinnerentwurfs

Aula Gymnasium Hoheluft

Zu Beginn des Jahres lud das Team der Stadtmacherei zur Vorstellung des Gewinnerentwurfs der hochbaulichen Entwurfsstudie ein. Nachdem in der ersten Jurysitzung im Sommer 2022 zwei besonders überzeugende Arbeiten zu einer konkurrierenden Überarbeitung ausgewählt wurden, kürte die Jury Ende letzten Jahres den Entwurf von Duplex Architekten mit Sitz in Deutschland, Frankreich und der Schweiz zur besten Arbeit. Rund 250 Bürger*innen fanden am 31. Januar 2023 den Weg ins Gymnasium Hoheluft, um sich ein Bild von den Plänen für die Architektur im neuen Quartier zwischen Unna- und Quickbornstraße zu machen, Fragen zu stellen und mitzudiskutieren.

Nach den einleitenden Worten von Peter Wenzel, Geschäftsführer der Eigentümerin und Bauherrin, TROMA Alters- und Hinterbliebenenstiftung, Johannes Gerdelmann, Baudezernent im Bezirksamt Eimsbüttel und Moderator Julian Petrin, Partner bei urbanista, warf Freda Lange vom verfahrensbegleitenden Büro claussen-seggelke stadtplaner noch einmal einen Blick zurück auf den bisherigen Prozess und die Planungsaufgabe der Entwurfsstudie. Höhepunkt des Abends war die Präsentation des Gewinnerentwurfs durch Dan Schürch vom erstplatzierten Büro Duplex Architekten. Viele Eimsbütteler*innen nutzten anschließend die Chance, mit den Architekt*innen sowie den Vertreter*innen von Beiersdorf, der TROMA und dem Bezirksamt ins Gespräch zu kommen. Besonders die Pläne rund um bedarfsorientierte Wohntypologien – wie etwa Cluster- und Mehrgenerationswohnungen – als zeitgemäße Antwort auf den demografischen Wandel konnten die Bürger*innen begeistern. Daneben drehten sich die Diskussionen um Themen wie die vielfältige Nutzung der Dachflächen, die soziale Infrastruktur im Quartier, neue Mobilitätsformen und zirkuläres Bauen.

Fotos: © Stefan Volk


18. August 2022:
Jurysitzung

Handwerkskammer am Hamburger Holstenwall

Im Großen Saal der Handwerkskammer kamen Sachverständige und Jurymitglieder zusammen, um die gelungensten hochbaulichen Entwürfe für das neue Stadtquartier in Eimsbüttel zu küren.

Nach einer Einführung in die Aufgabenstellung und die Beurteilungskriterien durch das verfahrensbetreuende Büro claussen-seggelke stadtplaner berichtete das mit der Öffentlichkeitsbeteiligung betraute Büro urbanista, welche Entwürfe die Bürger*innen bei der Feedbackwerkstatt am 15. August 2022 besonders überzeugen konnten – und welche weniger. Dann ging es ans Eingemachte: In mehreren Durchgängen beschäftigte sich die interdisziplinär besetzte Jury unter Vorsitz des dänischen Architekten Prof. Carsten Lorenzen intensiv mit den zehn eingereichten Entwurfsvorschlägen. Nacheinander wurden die vielfältigen Beiträge analysiert, kommentiert und vergleichend bewertet. Mit dabei waren auch drei der vier Bürgervertreter*innen, die den Prozess seit mehreren Jahren begleiten. Sie bereicherten die Diskussionen um die Perspektive der Eimsbütteler*innen. Es war ein Kopf-an-Kopf-Rennen: Nach vielen Diskussionen nahm die Jury vier Beiträge in die engere Wahl und entschied im nächsten Schritt, zwei besonders überzeugende Arbeiten zu einer konkurrierenden Überarbeitung auszuwählen.

Nach Abschluss der Überarbeitungsphase kamen Sachverständige und Jurymitglieder am 24. November erneut zusammen. Die Büros Duplex Architekten und RHWZ Architekten erhielten nacheinander die Chance, ihre überarbeiteten Entwürfe zu präsentieren und sich den Fragen der Jury zu stellen. Nach der Diskussion der starken und zugleich sehr unterschiedlichen Arbeiten konnte sich Duplex schließlich durchsetzen. Insbesondere die Ausarbeitung eines detaillierten Wohnraumkonzepts mit unterschiedlichsten Wohnformen konnte die Jury und die eingeladenen Bürgervertreter*innen überzeugen.

Foto: © Isadora Tast

11. Mai 2022: Einblicke in die Zwischenpräsentation

In den Räumlichkeiten von Beiersdorf

Am Tag der Zwischenpräsentation herrschte eine besondere Atmosphäre im Raum, als die Vertreter*innen der Architekturbüros Hamburgs Oberbaudirektor Franz-Josef Höing, Vertreter*innen des Bezirksamts Eimsbüttel und städtischer Fachbehörden, den Sachverständigen und Jurymitgliedern sowie dem Team um die Auftraggeber von TROMA und Beiersdorf Immobilienentwicklungs GmbH ihre Ideen für ein lebendiges Stadtquartier präsentierten. Mit dabei waren auch zwei der vier Bürgervertret*innen, die den Prozess seit 2018/2019 begleiten; sie werden auch wieder an der Jurysitzung teilnehmen, um das gesammelte Feedback der Eimsbütteler*innen vorzustellen.

 

Auch wenn es sich bei allen Präsentationen um einen Zwischenstand handelt, lässt sich erahnen, wie unterschiedlich die Antworten auf die umfangreichen Fragestellungen der Auslobung, sozusagen dem Briefing für die Büros, ausfallen werden. Die zehn Büros stellten jeweils in zwanzigminütigen Kurzpräsentationen – je nach Herangehensweise anhand von Modellen Skizzen und / oder Plänen – ihre Ideen für das Stadtquartier vor. Die Teilnehmenden bekamen eine beeindruckende Vielfalt an Ideen zu sehen, ob beispielsweise zur Gestaltung der Architektur, zu innovativen Wohnformen und flexiblen Grundrissen, zu Fassadengestaltung und Dachnutzung, zur Nutzungsmischung im Quartier oder auch zum Umgang mit der „runden“ Ecke an der Kreuzung Heußweg.

Fotos: © Isadora Tast